Was genau macht eigentlich der Laborarzt? Mit dieser Frage startete PD Dr. Olav A. Gressner in seinen Vortrag und erntete – wie zu erwarten war – erstmal fragende Gesichter. Viele Leute wüssten gar nicht genau, wer eigentlich ihr Laborarzt ist, geschweige denn was er überhaupt macht.
Gressner setzte sich zum Ziel, die „Wertigkeit des Faches“ herauszuarbeiten und so mögliche Interessenten zu gewinnen. Laut der Definition der Ärztekammer unterscheidet sich der Job des Laborarztes kaum von dem des Radiologen. In beiden Bereichen liegt der Fokus in der Erkennung und Einschätzung von Krankheiten – nur die Diagnostik unterscheidet sich. Während der Radiologe Strahlenverfahren zu Hilfe zieht, nutzt der Laborarzt chemische, physikalische, immunologische, biochemische, molekularbiologische und mikrobiologische Untersuchungsverfahren.
Mit dem Vorurteil, dass Laboratoriumsmediziner „keine echten Ärzte“ seien, räumte Gressner also schleunigst auf. Auf dem Karriereweg sei auch eine Spezialisierung in verschiedene Teilbereiche möglich und durchaus erstrebenswert. So könne sich der Arzt unter anderem in den Bereichen Toxikologie, Hämatologie oder auch Molekulardiagnostik spezialisieren.



Auch eine Facharztweiterbildung sei möglich. Mikroskopie und Färbeverfahren, klinisch-chemische Basisanalytik, Softwareanalytik oder Urindiagnostik – alles mögliche Fachrichtungen. Unter der Berücksichtigung neuester pathobiochemischer Erkenntnisse, werden auch in dieser Richtung in den kommenden Jahren einige Spezialisierungen denkbar sein.
Quelle: PD Dr. med. Olav A. Gressner, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, anerkannter Klinischer Chemiker (DGKL), Labor Dr. Wisplinghoff, Köln: "Medizin im Labor - Mehr als modernste Analytik", Operation Karriere Kongress Köln, 02.12.2017.