Serie Berufsstart: Das muss in die Bewerbungsmappe

In unserer Serie zum Thema Berufsstart geben wir wertvolle Tipps zu allen Schritten von der Stellensuche über die Bewerbung und das Vorstellungsgespräch bis zum Arbeitsbeginn in der Klinik. Teil 2: Die Bewerbungsmappe

Was gehört in die Bewerbungsmappe

Was gehört in die Bewerbungsmappe, um diesen Kolleginnen und Kollegen bald zu begegnen? | Foto: Syda Productions/Fotolia.com

Bewerbungsmappe: Das kommt hinein

Die Bewerbungsmappe ist die entscheidende Unterlage für die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Sie sollte formal und inhaltlich fehlerfrei sein. Zu bedenken ist stets, dass sie die erste Arbeitsprobe darstellt.

Die Mappe besteht aus:

  • Anschreiben
  • Deckblatt mit professionellem Bewerbungsfoto (keine Pflicht)
  • Lebenslauf
  • Beurteilungen und Zeugnisse

Reihenfolge der Unterlagen:

  • Anschreiben (locker auf die Bewerbungsmappe aufgelegt)
  • Deckblatt
  • Lebenslauf (falls kein Deckblatt verwendet wird, mit Porträt)
  • 2. Staatsexamen (falls vorhanden)
  • Staatsexamen
  • Physikum
  • Abiturzeugnis
  • Qualifizierte Zeugnisse von Chef- oder Oberarzt (z.B. aus PJ oder Famulatur)
  • (Publikationsverzeichnis) (wenn wichtig; ggf. Sonderdrucke oder Kopien beilegen)
  • Wehr-/Zivildienstbescheinigungen (sofern noch durchgeführt)
  • Referenzen (z.B. aus Famulaturen, Nebenjobs etc.)
  • Zusatzqualifikationen (Sprachen, EDV etc.)

Hinweis:

Die Unterlagen werden üblicherweise umgekehrt chronologisch sortiert (innerhalb einer logischen Zusammenfassung) – normale Kopien der Zeugnisse auf weißem Papier reichen in der Regel aus – Beglaubigungen werden in der Regel nicht verlangt.

Das Anschreiben

Das Anschreiben ist neben dem Lebenslauf das wichtigste Dokument in der Bewerbungsmappe. Für viele ist es auch der schwierigste Teil. Es kommt zum einen darauf an,  sich selbst in kurzen ansprechenden Sätzen vorzustellen, ohne den Lebenslauf zu wiederholen. Zum anderen soll aus dem Anschreiben Motivation und Eignung für die Stelle hervorgehen. Das alles ist so zu schreiben, dass der Leser hinter den Zeilen den Bewerber als einzigartige Person erkennen kann. Idealtypisch passiert das mit wenigen Sätzen die Spannung erzeugen und informieren:

  • Anreißer-Satz – neugierig machen
  • Status Quo – wo Sie heute stehen
  • Berufsbezogene Motivation – warum dieser Facharzt/ dieser Beruf
  • Stellenbezogene Motivation – warum diese konkrete Stelle
  • Abschluss – Vorstellungsgespräch anbieten

Hinweise zur Formatierung: Absätze werden durch eine Leerzeile gekennzeichnet und nicht eingerückt – Betreffzeile und Anrede werden durch zwei Leerzeilen getrennt – verwenden Sie keinen Blocksatz und achten Sie darauf, dass die Optik nicht gedrängt wirkt.

Das richtige Bewerbungsschreiben

Oft entscheidet der erste Satz in einem Bewerbungsschreiben, ob man es in die engere Wahl der Bewerber schafft und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Und das selbst dann noch, wenn das persönliche Profil nicht hundertprozentig zur angebotenen Position passt. Wie es geht, erfahren Sie hier.

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Der Lebenslauf

Der Lebenslauf ist das Kernstück der Bewerbungsunterlagen. Er dient als Grundlage für die Einladung zum Vorstellungsgespräch und hat daher eine höhere Bedeutung als das Anschreiben. Gewünscht ist eine vollständige, übersichtliche und fehlerfreie Fassung. Inhaltlich sollte die Bewerbungsmappe präzise zu zwei Themen informieren:

  1. zur eigenen Qualifikation und
  2. zur individuellen Zielrichtung im Arztberuf.

Dabei sind berufliche Spielregeln zu beachten. Der Lebenslauf sollte nicht länger als zwei Seiten sein, wobei die Länge naturgemäß abhängig ist von der Berufserfahrung. Bewerber mit vielen Berufsstationen sollten daher nicht versuchen, ihre Erfahrungen zwanghaft auf zwei Seiten zu drängen. Für Bewerbungen um eine Weiterbildungsstelle reichen zwei Seiten aber in aller Regel aus.

Die Kunst, einen guten Lebenslauf zu verfassen, besteht darin, die Balance zwischen Knappheit und Detail zu halten. Wird nur die Information gegeben, wann, wo in welcher Position gearbeitet wurde, so kann daraus keine individuelle Eignung für eine Weiterbildungsstelle abgelesen werden.

Wird jedes Detail  bis hin zu Tagesseminaren oder Sportabzeichen im Lebenslauf angegeben, entsteht ein ähnlicher Effekt. Die relevanten Informationen gehen in der Informationsflut unter.

Probleme bereiten immer wieder Lücken oder Brüche im Lebenslauf. Diese sollten besser nicht verschleiert, sondern sinnvoll erläutert werden (Arbeitssuche, Weiterbildung, bedeutende Lebensereignisse usw.). Als Lücke gilt gemeinhin eine Leerphase von mehr als drei Monaten.

Genauso wichtig wie das Vermeiden von Lücken ist es, widerspruchsfreie Informationen zu geben. D.h., der Lebenslauf darf keine gegensätzlichen Informationen gegenüber dem Anschreiben oder den beigefügten Zeugnissen enthalten.

Ob der Lebenslauf chronologisch oder antichronologisch aufgebaut ist, sollte (unserer Meinung nach) von der Anzahl der Berufsstationen abhängig gemacht werden. Besonders berufserfahrene Bewerber profitieren von der antichronologischen Verfahrensweise. Berufsstarter, die noch nicht viel mehr als ihre Ausbildung vorzuweisen haben, sollten eher die chronologische Verlaufsform wählen. Sie hat den Vorteil, dass die relevanten Informationen sehr intuitiv erfasst werden kann.

Das Deckblatt

Viele Bewerbungsmappen enthalten ein Deckblatt. Dieses bietet auf einen Blick persönliche Kontaktdaten und die Information, um welche Stelle es in der Bewerbung geht. Auch der mögliche Eintrittstermin kann hier bereits erwähnt werden. Da der Platz im Lebenslauf für ein Foto eng bemessen ist, kann an dieser Stelle auch das Bewerbungsfoto platziert werden. Ob Sie Ihrer Bewerbung ein Deckblatt beifügen ist reine Geschmackssache. Kernstücke der Bewerbungsmappe bleiben der Lebenslauf und das Anschreiben.

Quelle: Kirschner, Georg, Mechthild Rottkemper und Hans Binsch: Neue Perspektiven für Assistenzärzte – Sicher entscheiden bei Stellensuche, Weiterbildung und Finanzen. Dritte, überarbeitete und aktualisierte Auflage. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2014.

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