Fünf Abschnitte: So verläuft ein Vorstellungsgespräch

Auf ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben folgt in der Regel die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Zwar gibt es teilweise große Unterschiede, in welcher Konstellation ein solches Gespräch stattfindet, jedoch folgen fast alle Bewerbungsgespräche einer bestimmten Reihenfolge.

Vorstellungsgespräch

Der Verlauf eines Vorstellungsgesprächs lässt sich grob in 5 Abschnitte unterteilen. | Foto: Alexander Raths/Fotolia.com

Jedes Vorstellungsgespräch unterscheidet sich von einem anderen. In jedem Unternehmen ticken die Uhren ein wenig anders. Dies gilt in besonderem Maße für den medizinischen Bereich. Allerdings lässt sich ein klassisches Bewerbungsgespräch grob in fünf Abschnitte einteilen. Dann erwartet Sie bei diesem klassischen Vorstellungsgespräch in etwa dieser Ablauf:

Abschnitt 1: Smalltalk

Oberstes Gebot hierbei: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Ob wir jemanden sympathisch finden oder nicht, entscheidet sich bereits in der ersten Minute des Kennenlernens. Daher ist die erste Phase des Vorstellungsgesprächs enorm wichtig für den Kandidaten und prägend für den weiteren Gesprächsverlauf. 

Deshalb: Spurten Sie nicht mit ausgestreckter Hand auf den Personaler zu. Warten Sie ab, bis man Ihnen die Hand reicht. Ein kurzer, fester Händedruck unterstreicht Ihre ernsthaften Absichten. Dabei halten Sie stets Blickkontakt und stellen sich mit Vor- und Nachnamen vor. Bedanken Sie sich für die Einladung, aber setzen Sie sich noch nicht hin. Das sollten Sie erst dann tun, wenn Sie Ihren Platz zugewiesen bekommen und man Sie bittet, sich zu setzen. 

Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch ist zwar wichtig, jedoch geht hier Natürlichkeit vor Arroganz. Nichts stößt mehr ab, als ein eitler Selbstdarsteller. Deshalb: Seien Sie locker. Geben Sie ruhig zu, dass Sie gerade ein bisschen nervös sind. Dafür hat jeder Verständnis. Vorsicht: Nicht zu viel und zu lange "quasseln"! Wer im Vorstellungsgespräch zu lange redet, strapaziert die Nerven der Zuhörer und kassiert Minuspunkte.

Ebenfalls wichtig: Achten Sie auf Ihre Kleidung, Körpersprache und Mimik. Ihre Kleidung sollte entsprechend gepflegt und Ihrer Branche angepasst sein. Sie bewerben sich schließlich um eine Position, von der man ein Höchstmaß an Seriosität und Glaubwürdigkeit erwartet. Allgemein herrscht die Auffassung, dass jemand, der sich schlampig kleidet, mit seiner Arbeit ähnlich verfährt. Zudem signalisieren Sie mit einer formal richtig gewählten Kleidung, dass Sie auf das Gespräch vorbereitet sind und die allgemeinen Gepflogenheiten Ihres potenziellen Arbeitgebers kennen.

Abschnitt 2: Kennenlernen und Selbstpräsentation

Jetzt geht es darum, sich selbst zu präsentieren. Beginnen Sie mit den wichtigen Fakten zu Ihrer Person: Name, Alter, Familienstand. Haben Sie dem Studium eine medizinische Ausbildung vorgeschaltet? Streichen Sie den Praxisvorteil heraus, erklären Sie, was Sie bereits in die Position mitbringen. Fahren Sie fort mit Fakten zum Studium. Betonen Sie Highlights in Ihrem Lebenslauf. Auslandsaufenthalt/-famulaturen, Praktika, Fremdsprachenkenntnisse – all dies gilt es aufzuzählen.

Ebenfalls wichtig: Zeigen Sie den Zuhörern auch Ihre persönliche Seite, damit sich diese ein Bild von Ihnen als Mensch machen können. Außeruniversitäre Aktivitäten, Interessen und Hobbys sollten Sie nicht unerwähnt lassen.

Das richtige Bewerbungsschreiben

Oft entscheidet der erste Satz in einem Bewerbungsschreiben, ob man es in die engere Wahl der Bewerber schafft und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Und das selbst dann noch, wenn das persönliche Profil nicht hundertprozentig zur angebotenen Position passt. Wie es geht, erfahren Sie hier.

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Weist Ihr Lebenslauf eine Lücke oder einen Bruch auf? Gehen Sie in die Offensive und sprechen Sie die Umstände, die dazu geführt haben, an. Man kann für alles eine plausible Erklärung parat haben.

Stehen Sie zu Ihren Fehlern. Zeigen Sie, dass Sie nicht gedankenlos waren. Lächeln Sie dabei und halten Sie Blickkontakt mit Ihrem Gegenüber. Denken Sie immer an den positiven, ersten Eindruck, den Sie im Gespräch vermitteln wollen.

Sie dürfen davon ausgehen, dass Ihre Gesprächspartner die Bewerbungsunterlagen kennen. Deshalb geht es jetzt nicht darum, Station für Station noch einmal runter zu beten, sondern gleich strukturiert und überzeugend wichtige Qualifikationen für den angestrebten und ausgeschriebenen Job herauszustreichen.

Der Arbeitgeberseite geht es in dieser Phase um Fragen wie: Hat der Bewerber ein eigenes Profil herausarbeiten können? Verfolgt er ein erkennbares Ziel auf dem Arbeitsmarkt? Sind seine Soft Skills dargestellt, die ihn möglicherweise von den anderen Bewerbern unterscheiden? Hat er sich mit den Gegebenheiten des Krankenhauses beschäftigt und damit sein ernsthaftes Interesse dokumentiert? Kennt der Bewerber die beruflichen Spielregeln?

Besonders gravierend: eine offensichtliche Orientierungslosigkeit – beruflich und privat im Vorstellungsgespräch. Das macht den Bewerber uninteressant, auch wenn er noch so gute Noten hat. Ebenfalls ein No-Go: Unvorbereitet sein. Das fällt den Gesprächspartnern negativ auf. 

Was kommt nach der Selbstpräsentation? - Auf Seite 2 geht es weiter. =>

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