Chirurg werden: Mehr Handwerker als Künstler

Unter dem Titel "Chirurg werden – Künstler mit Skalpell" stellte Prof. Dr. Wolfgang Schwenk das Berufsbild des Chirurgen vor. Das "Künstler-Bild" wies er jedoch schnell zurück – viel mehr sei man in dieser Fachrichtung ein Handwerker.

Prof. Dr. med. Wolfgang Schwenk

Stellte das Berufsbild des Chirurgen vor: Prof. Dr. Wolfgang Schwenk | Teichert

Im kulturellen Umfeld werde der Chirurg nicht selten als „Gott in Weiß“ bezeichnet. Diese Heroisierung ist natürlich nicht mehr zeitgemäß – in der heutigen Welt ist Teamwork das A und O in jedem Krankenhaus. Dennoch ist der Beruf des Chirurgen nach wie vor sehr beliebt, kein Wunder also, dass der Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Schwenk außerordentlich gut besucht wurde.

Zu Beginn wagte Schwenk einen kleinen historischen Exkurs: Mit dem 16. Oktober 1846 (Ether Day) verfügt die moderne Anästhesie über ein offizielles Geburtsdatum. Erstmals gelang damals dem Zahnarzt William Thomas Green Morton eine erfolgreiche Äthernarkose an einem Patienten mit einer Geschwulst am Hals.

Im weiteren Verlauf seines Vortrags zeigte Schwenk ein paar Bilder aus dem OP und führte ein paar Anekdoten aus seiner jahrelangen Berufserfahrung an. Das Bild des Chirurgen als Künstler wies er entschieden ab, vielmehr müsse der Chirurg als Handwerker gesehen werden. „Chirurgie ist mehr als Operieren“, fügte er noch hinzu und verwies nochmals auf die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit dem ganzen Team.

Letztlich wagte Schwenk noch einen Blick in die chirurgische Zukunft und prognostizierte einige große Änderungen in den kommenden Jahren. Vor allem die Robotertechnologie sei immer mehr im Kommen und werde zukünftig eine immer größere Rolle in allen chirurgischen Vorgängen spielen.

Quelle: Prof. Dr. med. Wolfgang Schwenk FACS, Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Städtisches Klinikum Solingen gGmbH, Solingen: "Chirurg werden - Künstler mit Skalpelle", Operation Karriere Kongress Köln, 02.12.2017.

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