Regel Nummer Eins: Die richtige Zielgruppe ansprechen
Dazu gehört zuallererst: den richtigen Ansprechpartner herausfinden. Wer sich noch nicht einmal die Mühe macht und den zuständigen Ansprechpartner zur angebotenen Stelle herausfinden kann, hat schlechte Karten. Das Anschreiben muss personalisiert sein, muss eine Person konkret ansprechen. Geht der Ansprechpartner, die Ansprechpartnerin nicht direkt aus der jeweiligen Annonce hervor, heißt es: Auf eigene Faust forschen, zur bei der betreffenden Klinik oder Praxis anrufen und die entsprechende Person erfragen. Tunlichst vermeiden sollte man die Ansprache "Sehr geehrte Damen und Herren...".
Ist diese erste kleine Hürde genommen, geht es weiter mit dem ersten, dem entscheidenden Satz. Wer sich hier durch Einfallsreichtum profiliert – und sich beim restlichen Anschreiben keine groben Schnitzer leistet – hat gute Chancen, zu einem persönlichen Gespräch eingeladen zu werden. Selbst, wenn die Noten etwas schlechter als bei den Mitbewerbern sind. Daher sollte der erste Satz einprägsam, individuell und gleichzeitig intelligent formuliert sein, um sich von Mitbewerbern abzuheben.
Regel Nummer Zwei: Neugier wecken
Ziel beim Verfassen des ersten Satzes ist es, Neugier zu wecken und Spannung zu erzeugen, die den Personaler dazu antreiben, die Bewerbung weiter zu studieren und nicht direkt im Papierkorb verschwinden zu lassen. Daher sollten allgemein bekannte Floskeln wie "Hiermit bewerbe ich mich… ", "Mein Name ist…" oder auch "Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige bei... gelesen". Das wirkt abgedroschen und erinnert sofort an einen Serienbrief, den man einmal verfasst und dann für alle offenen Stellen benutzt. Ein K.O.-Kriterium bei vielen Personalern, die oft aufgrund der zahlreichen Bewerber eine schnelle Vorauswahl treffen müssen.
Beispiele für einen ersten Satz:
Sehr geehrter Herr XXX,
schon vor Beginn meines Studiums stand für mich fest, Facharzt im Bereich _____________ werden zu wollen. Nun möchte ich die Chance ergreifen und in Ihrer Klinik eine entsprechende Weiterbildung dazu absolvieren. Warum bei Ihnen? Sie genießen in Fachkreisen einen ausgezeichneten Ruf, Ihre Klinik verfügt über ein internationales Renommee - und natürlich möchte ich von den Besten lernen...
Regel Nummer Drei: Nicht zu dick auftragen
Wichtig ist aber, dass der erste Satz – wie auch das gesamte Anschreiben – auf einen selbst zugeschnitten ist. Also nicht zu dick auftragen, bei der Wahrheit bleiben und sich gleich zu Beginn überlegen, ob die jeweilige Stelle wirklich die richtige ist. Dies gilt für das gesamte Anschreiben. Andernfalls weckt man vorschnell Hoffnungen und Vorstellungen bei seinem Gegenüber, denen man dann später nicht gerecht werden kann. Und die Enttäuschung im Vorstellungsgespräch ist damit so gut wie vorprogrammiert.
Regel Nummer Vier: Persönlichen Bezug herstellen
Hat man als Bewerber bereits vorab ein Telefonat mit dem Personaler geführt oder ihn persönlich auf einer Karrieremesse kennengelernt, dient dieses gemeinsame Erlebnis als hervorragender Einstieg. Genauso kann ein Freund in einer Klinik als Aufhänger dienen, der einen auf die freie Stelle hingewiesen hat und positives über seinen Arbeitgeber berichtet.
Einleitungssatz-Beispiele - Bewerbung nach einem Telefonat/persönlichen Gespräch:
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für das aufschlussreiche Telefonat am xx.xx.xx. Unser angenehmes Gespräch hat mich noch einmal darin bekräftigt, dass ich an Ihrer Klinik arbeiten und mein ganzes Können und Herzblut bei Ihnen einbringen möchte. Deshalb erhalten Sie hiermit meine Bewerbungsunterlagen. ...
Sehr geehrte Frau XXX,
nochmals herzlichen Dank, dass sich am xx.xx.xx kurz Zeit für mich und unser sehr angenehmes Gespräch genommen haben, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Wie vereinbart übersende ich Ihnen hiermit meine Bewerbungsunterlagen. ...