Im Gespräch mit Prof. Dr. Artur Wehmeier, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Nephrologie am Sana-Klinikum Remscheid, auf dem Operation Karriere-Kongress in Köln (15.11.2014)
Frage: Herr Professor Dr. Wehmeier, welche Möglichkeiten der Jobausübung gibt es für junge Kolleginnen und Kollegen, die sich gerade in der Familienplanung befinden?
Wehmeier: Grundsätzlich ist es so, dass Kollegen, die eine Facharztweiterbildung nur in Teilzeit absolvieren, länger brauchen. Darüber hinaus ist eine Teilzeittätigkeit auch nicht in allen Bereichen ohne Weiteres realisierbar. Neben dem jeweiligen Fach hängt es immer auch von der Bereitschaft der Klinik ab. Man sollte sich gezielt danach erkundigen, ob die Klinik, an der man tätig ist, entsprechende Modelle anbietet. Viele bevorzugen es beispielsweise, wenn sich zwei junge Frauen eine Stelle teilen und sich dann bezüglich des Zeitmanagements untereinander abstimmen. In Bereichen wie der Anästhesie ist es durch den Schichtbetrieb relativ leicht möglich, Teilzeitstellen anzubieten.
Frage: Was sind Ihrer Meinung nach neben der fachlichen Qualifikation die wichtigsten Eigenschaften junger Mediziner, die sich auf einen Posten am Klinikum bewerben?
Wehmeier: Ich glaube, das wird von allen Kollegen ähnlich gesehen – Motivation und Engagement sind die entscheidenden Faktoren. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass engagierte Mitarbeiter einen größeren Weiterbildungserfolg haben, da sie nicht warten, bis die Dinge auf sie zukommen, sondern selbst aktiv handeln. Das betrifft sicherlich nicht nur die klinische, sondern auch die organisatorische Seite. Beim Vorstellungsgespräch geht es sowieso in erster Linie um die Persönlichkeit. Alles andere ist bei diesem kurzen Eindruck schwierig zu beurteilen.