Wie manage ich meine Aufgaben im Klinik-Alltag?

Wer als Assistenzarzt neu in eine Klinik kommt, kann leicht den Überblick verlieren. Was da hilft, ist eine klare Struktur. Die wird teilweise durch die Klinikabläufe vorgegeben – denn tägliche, wöchentliche oder monatliche Termine helfen, den Arbeitsalltag zu strukturieren.

Wer sich im Klinik-Alltag zurecht finden will, braucht eine gute Struktur. Beim Operation Karriere-Kongress in Berlin skizzierte Dr. Wolfgang Franz, welche regelmäßigen Termine die Abläufe auf einer kardiologischen Station strukturieren. | Hanke

Jede Krankenhausabteilung hat ihre eigenen Abläufe, das ist klar. Aber um für die Ärzte, das Pflegepersonal und die Patienten nachvollziehbare Abläufe zu schaffen, sind bestimmte Strukturen relativ weit in der Kliniklandschaft verbreitet. Am Beispiel der Klinik für Kardiologie, an der er Chefarzt ist, stellte der Internist Dr. Wolfgang Franz vom AMEOS Klinikum Aschersleben auf dem Operation Karriere-Kongress in Berlin typische Abläufe vor. Dabei gibt es bestimmte Termine, die regelmäßig immer wieder auftreten: täglich, wöchentlich oder monatlich.

Tägliche Termine:

  • Frühbesprechung: Täglich um 07.30 Uhr: Hier werden im Team beispielsweise die Neuzugänge der Nacht oder Besonderheiten bestimmter Patienten besprochen.
  • Visite: Einer oder mehrere Ärzte, eventuell auch PJ-Studenten, kommen ans Bett jedes Patienten, um mit ihm die aktuellen Befunde und Therapien zu besprechen.
  • Röntgen-Demonstration: Hier werden die Röntgenaufnahmen, CT-Untersuchungen und ähnliches mit den Kollegen besprochen.
  • Oberarzt-Besprechung: Hier bespricht der Oberarzt mit den Assistenzärzten die aktuellen Patientenfälle.

Wöchentliche Termine:

  • Oberarzt-Visite: Einmal pro Woche ist der Oberarzt bei der täglichen Visite dabei.
  • Chefarzt-Visite: Einmal pro Woche ist der Chefarzt bei der täglichen Visite dabei.

Monatliche Termine:

  • M & M-Konferenz: Hier werden kritische Fälle (M & M steht für Mortalität und Morbidität) besprochen.
  • Fortbildungsveranstaltungen (z.B. EKG-Kurs)

Wenn man die Weiterbildung in einem Klinikum absolviert, empfiehlt es sich, von Beginn an auf ein gutes Zeitmanagement zu achten. Denn die bürokratischen Aufgaben in der Assistenzarztzeit sind sehr zahlreich.

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Speziell in der Kardiologie gibt es für Assistenzärzte auch die Möglichkeit, in der Funktionsdiagnostik und im Herzkatheterlabor mitzuarbeiten. Da sie die Patienten ihrer Station am besten kennen, können sie diese auch auf ihrem Weg durch das Krankenhaus begleiten und ihnen als medizinische Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Für die Assistenzärzte ist das eine gute Möglichkeit, etwas für ihre Weiterbildung zu lernen.

Das Ziel einer guten Struktur sei es, den Arbeitsalltag für die Mediziner bessre planbar zu machen, erklärte Franz. Das führe zu mehr Effizienz, einer qualitativ besseren Behandlung und damit schließlich zu zufriedeneren Patienten.

Quelle: Operation Karriere-Kongress Berlin, 30.11.2019, Vortrag: "Klinikalltag – Wie manage ich meine Aufgaben als Assistenzarzt?", Dr. Wolfgang Franz, Chefarzt, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie, AMEOS Klinikum, Aschersleben

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