Radiologie ist ein kleines Fach, gerade einmal zwei Prozent der Ärzte sind in der Radiologie tätig. „Wir gucken in den Patienten rein, ohne dass es weh tut. Wir haben bis zu 80 Prozent Patientenkontakt und wir sind die Drehscheibe in der Klinik“, umreißt Prof. Dr. Dr. Stefan Wirth, GfOA, Institut für Klinische Radiologie, LMU München das Fach. Es genüge nicht, einfach nur gut zu sein. Als Radiologe müsse man lernen, lebenslang zu lernen, sagte Wirth auf dem Operation Karriere Kongress in München.
Der Beruf hat Schattenseiten: "Die Radiologie ist extrem abhängig von der Technik, wenn da etwas nicht funktioniert, steht das Krankenhaus still." Gleichzeitig ist sie sehr teuer und erzielt kaum eigene Erlöse. „Damit stehen wir sehr schnell als Kostenfaktor dar und das ist ein großes Problem. In Klinken wird darauf fokussiert, wo man Kosten sparen kann.“ Nur noch 800 von 2200 Krankenhäuser leisteten sich heute eine eigene Radiologie.
Flexibel agieren und exzellente Bezahlung
Die gute Botschaft: Als niedergelassener Radiologie verdient man mit Abstand am besten unter den Fachärzten, das Jahreseinkommen liegt bei 264.000 Euro, das ist deutlich mehr als die ebenfalls sehr gut verdienenden Augenärzte und Orthopäden. Mehr Zahlen zur ärztlichen Vergütung liefert der GKV-Spitzenverband.
Die Weiterbildung Radiologie empfiehlt Wirth auch allen, denen ihr Berufsweg in der Medizin noch nicht klar ist. „Wer das ein halbes Jahr oder ein Jahr gemacht hat, lernt vieles, was er später braucht und kann immer noch switchen. Das ist gar nicht so selten. Wenn man unentschlossen ist, ist man in der Radiologie gut aufgehoben." Die Radiologie ist also ein kleines Fach mit einer großen Bedeutung und vielen Möglichkeiten.
Quelle: Operation Karriere Kongress 2016 München, "Ärzte mit Durchblick – Weiterbildung Radiologie", Vortrag von Prof. Dr. Dr. Stefan Wirth, GfOA, Institut für Klinische Radiologie, LMU München.