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Warum Chirurgie?
Der US-amerikanische Chirurg Richard C. Thirlby hat schon 2007 zehn gute Gründe zusammengestellt. Du willst wissen, welche das sind - und ob Chirurgie auch etwas für dich ist? Dann klick dich durch die Bilderstrecke!
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1. Du liebst es, zu schneiden
Es gefällt dir, ein Messer in der Hand zu halten? "Schneidende" Arbeitsplätze gibt es natürlich noch mehr: Von der Restaurantküche bis zum Friseursalon. Aber dir gefällt es, besonders präzise zu arbeiten? Dann ist die Chirurgie dein Fach.
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2. Die Patientinnen und Patienten werden dein Leben verändern
Dieser Punkt gilt natürlich nicht nur in der Chirurgie, sondern auch in anderen medizinischen Fachrichtungen. Als Arzt oder Ärztin nimmst du häufig eine ganz besondere Rolle im Leben anderer Menschen ein. Du stehst ihnen in Situationen bei, die für sie schwierig sind, tröstest sie, wenn sie z.B. vor einer Operation Angst haben und freust dich mit ihnen, wenn alles gut gegangen ist. Das hat natürlich auch Einfluss auf dich und die Art, wie du die Dinge siehst.
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3. Du wirst das Leben der Patientinnen und Patienten verändern
Die Begegnungen mit Patientinnen und Patienten haben nicht nur Einfluss auf dich, sondern natürlich auch umgekehrt. Denn selbstverständlich spielst du mit deiner Arbeit für ihr Leben eine große Rolle. Einigen wirst du vielleicht das Leben retten, anderen wirst du helfen, ihr Leben wieder mehr zu genießen. Dass du in einem wichtigen Moment für sie da warst, hat eine Bedeutung für sie. Manche werden dich nie vergessen.
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4. Du erlebst Spiritualität, wenn du das möchtest
Spiritualität hat sicher nicht für jeden die gleiche Bedeutung. Aber im Arztberuf gibt es immer wieder Situationen, in denen man spirituelle Erfahrungen machen kann, wenn man dafür offen ist. Vielleicht bist du vor einer Operation schrecklich aufgeregt und weißt im entscheidenden Moment plötzlich ganz genau, was zu tun ist. Vielleicht erlebst du, wie ein schwer kranker Patient wie durch ein Wunder wieder gesund wird. Oder du begegnest Menschen, die ihrem eigenen Tod voller Ruhe und Zuversicht entgegensehen. Solche Erlebnisse können sehr bereichernd sein.
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5. Du wirst Helden erleben und selbst ein Held sein
Damit sind nicht nur die in der Corona-Pandemie viel beschworenen und beklatschten "Helden" gemeint, die das Gesundheitssystem am Laufen halten. In der Chirurgie wirst du Heldinnen und Helden kennenlernen, die im OP um das Leben ihrer Patienten kämpfen, stundenlang, und auch bei Komplikationen einen kühlen Kopf bewahren. Und mit etwas Erfahrung wirst du selbst so ein Mensch sein. Und: Wenn alles geklappt hat, ist dir die Anerkennung und Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen gewiss. Denn wer Leben rettet und Menschen heilt, ist schließlich ein Held, oder?
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6. Die Chirurgie eine eigene Kultur und einen ganz eigenen Charakter
Die Chirurgie ist ein Fachgebiet, das hohe Anforderungen an die Ärztinnen und Ärzte stellt. Das führt dazu, dass Chirurginnen und Chirurgen nochmal eine ganz eigene "Spezies" innerhalb der Ärzteschaft bilden. Denn: Chirurginnen und Chirurgen brauchen für ihren Beruf beispielsweise Eigenschaften wie Disziplin, mentale Power, Durchhaltevermögen, physische Fitness, Einfühlungsvermögen, Entscheidungsfreude und Teamgeist.
Klar, zur Kultur der Chirurgie gehören manchmal auch strengere Hierarchien als in anderen Fachgebieten und ein rauerer Umgangston, weil im OP oft schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen und keine Zeit für Diskussionen bleibt. Das passt nicht zu allen. Aber: Wenn du deinen Platz in der Chirurgie gefunden hast, bist du Teil einer besonderen Gemeinschaft und kannst stolz auf dich sein.
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7. Deine Eltern sind stolz auf dich
Eben warst du noch ein kleiner Fratz, und jetzt bist du erwachsen und stehst als Chirurg oder Chirurgin im OP. Natürlich macht das deine Eltern stolz. Denn um das zu erreichen, hast du einen der anspruchsvollsten Studiengänge überhaupt erfolgreich abgeschlossen. Du hast dich für einen Beruf entschieden, in dem du anderen Menschen hilfst, gesund zu werden.
Hinzu kommt: Jeder weiß, was ein Chirurg oder eine Chirurgin tut. Das ist in anderen Studiengängen oder medizinischen Fachgebieten nicht selbstverständlich (Was macht nochmal ein Endokrinologe?). Und natürlich ist der Beruf in den Köpfen der Menschen mit viel Prestige verbunden. Kein Wunder, dass Mama und Papa leuchtende Augen bekommen, wenn sie den Nachbarn oder der Verwandtschaft von dir erzählen.
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8. Die Bezahlung ist nicht schlecht
Reden wir über Geld: Im Vergleich zu Absolventinnen und Absolventen anderer Fächer können sich frischgebackene Ärztinnen und Ärzte über ziemlich gute Einstiegsgehälter freuen. Die Gehälter sind dabei zumindest in Kliniken in Tarifverträgen festgehalten. Danach liegt ein Einstiegsgehalt für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung etwa zwischen 4.600 und 4.900 Euro im Monat. Durch Zuschläge, z.B. für Dienste, kann der Verdienst noch einmal deutlich steigen. Damit ist ein Jahresgehalt von mehr als 50.000 Euro drin. Zum Vergleich: Wer Sprach- und Kulturwissenschaften studiert hat, muss sich im Schnitt mit etwa 35.000 Euro Jahresgehalt zufrieden geben.
Und wir reden vom Einstiegsgehalt. Wenn Du erst Oberarzt oder Oberärztin in einem chirurgischen Fach bist, ist mehr als das Doppelte drin.
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9. Dein Job ist sicher
Angst vor Arbeitslosigkeit? Musst du als Chirurg oder Chirurgin nicht haben. Denn der Ärztemangel sorgt dafür, dass viele Kliniken offene Stellen nicht besetzen können. Die Situation verschärft sich zusätzlich, weil in den kommenden Jahren viele ältere Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand gehen werden. 2020 gab es in Deutschland etwa 8.500 Chirurginnen und Chirurgen im Alter von 60 Jahren oder mehr. Zum Vergleich: Nur rund 6.100 Chirurginnen und Chirurgen sind jünger als 40 Jahre. Für dich bedeutet das: Wer jetzt in den Beruf startet, wird von vielen Arbeitgebern gern genommen.
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10. Es macht Spaß, deine chirurgischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, und das Lernen hört nie auf
Damit sind wir quasi wieder am Anfang: Wenn dir das chirurgische Arbeiten mit den Händen Spaß macht, hast du sicher auch Freude daran, deine Fähigkeiten stetig zu verbessern. Je mehr du operierst, umso besser wirst du und umso besser kannst du deinen Patientinnen und Patienten helfen. Und das beste: Dieser Prozess hört nie auf. Wenn es dir gefällt, dich immer weiterzuentwickeln, bietet die Chirurgie dir viele Möglichkeiten, dich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren.