Was kommt nach der Uni? Jeder approbierte Arzt ist bei der ersten Anstellung automatisch bei der Ärztekammer des Arbeitsorts angemeldet – wenn noch keine Anstellung vorliegt, bestimmt der aktuelle Wohnort über die Zugehörigkeit zur Kammer. Für die Beantragung der Approbation ist in München und Regensburg die Regierung Oberbayerns zuständig, Erlanger und Würzburger zählen zu Unterfranken und bekommen bei der dortigen Bezirksregierung ihre Approbation.
Schneider wies darauf hin, dass eine Berufshaftpflichtversicherung von der Berufsordnung vorgeschrieben ist, auch wenn man über den Arbeitgeber versichert ist. "Die eigene Versicherung greift bei außerdienstlichen Tätigkeiten, wie beispielsweise Notfalldiensten, Gutachten oder bei Praxisvertretungen", sagte Schneider.
Beim dem wichtigen Thema der Altersvorsorge hatte die Allgemeinmedizinerin auch einen Tipp: Von der gesetzlichen Rentenversicherung muss man sich spätestens drei Monate nach Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses abmelden, sonst zahlt man doppelt Beiträge. Dies ist nicht nur beim Beginn des ersten Jobs notwendig, sondern bei jedem Arbeitgeberwechsel.
Was muss man bei der "richtigen" Konzeption der Weiterbildung beachten? Damit die Anrechnung der geleisteten Zeiten und Untersuchungen angerechnet werden kann, müsse man sich unbedingt über die Weiterbildungsbefugnis des Weiterbilders erkundigen (entsprechende Listen findet man auf den Seiten der Landesärztekammern). Aktuell ist die Weiterbildungsordnung von 2004 gültig, eine neue ist in Arbeit. "Achten Sie auch darauf, ob der Weiterbilder Nebenbestimmungen bei bestimmten Untersuchungen hat", sagte Schneider. Falls ein Weiterbildungsbefugter bestimmte Untersuchungen nicht abnehmen darf, muss der Arzt in Weiterbildung diese gegebenenfalls an anderer Stelle durchführen. Stichwort Curriculum: Zu Beginn solle man sich den Weiterbildungsplan aushändigen lassen, um eine strukturierte Weiterbildung sicherzustellen. Der Dokumentationsbogen bzw. das Logbuch der Weiterbildung sollte von Anfang an gewissenhaft geführt werden. Schneider: "Es kann sehr mühsam sein, wenn man später alles nachtragen und den Unterschriften hinterher laufen muss."
Die Weiterbildung ist theoretisch auch in Teilzeit möglich, dies gelte jedoch nicht für alle Bundesländer.
Quelle: Dr. Dagmar Schneider, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin, c/o Bayerische Landesärztekammer: "Update Weiterbildung - Was junge Ärzte wissen sollten", auf dem Operation Karriere-Kongress in München, 20. Mai 2017.