Nachdem das bei einem Vortrag zum Thema Chirurgie obligatorische Bild von George Clooney aus Emergency Room auf der Leinwand aufgeflackert war, charakterisierte Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder (Foto), Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universitätsklinik Köln, das Image des Fachs in den Medien: Spektakulär, skandalträchtig, männlich – Chirurgen sind nun mal Helden!
Nach der Beschreibung der öffentlichen Wahrnehmung erklärte Schröder aus der Sicht eines echten Chirurgen, was die Faszination des Berufes ausmacht: Der Arbeitsplatz im OP-Saal und dass eine Person verantwortlich ist für das Leben des Patienten. „Ein Chirurg muss entschlussfreudig, tatkräftig und kreativ sein, und natürlich über jede Menge Fachwissen verfügen“, sagte Schröder. Er muss Arzt sein, mit seiner persönlichen Verantwortung und Humanität (Empathie). Er muss Mediziner sein mit handwerklichem Geschick und innovativem Denken in einem Hightech-Umfeld. Und er muss Teamplayer sein mit Verantwortung, autoritärem Führungsstil und Flexibilität.
65 Prozent der Chirurgen würden sich für ein Engagement an einer Klinik entscheiden und nicht für die Niederlassung. „Je früher man Bescheid weiß, welchen Weg man gehen will, desto besser können die Mentoren einen darauf vorbereiten“, sagte Schröder. Als Chirurg wähle man einen Weg, der einen hohen persönlichen Einsatz erfordert, die Arbeitsbelastung sei dementsprechend hoch. Dafür ergreife man allerdings auch einen sehr exklusiven Beruf.
Operation Karriere 5. & 6.12.2014, Berlin. „‘Aufschneider?‘ – Nachwuchsförderung in der Chirurgie“. Prof. Dr. med. Wolfgang Schröder, Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universitätsklinik Köln.