Online-Petition: Junge Neurologen fordern mehr Wahlfreiheit

Eine Anpassung des Wahlpflichtjahres in der neurologischen Weiterbildung – das fordern die Jungen Neurologen. Mit einer Online-Petition wollen sie dieser Forderung jetzt Nachdruck verleihen. Unterstützer können noch bis zum 27. Mai unterschreiben.

Die Jungen Neurologen fordern größere Wahlfreiheit bei der Facharztausbildung Neurologie. Dadurch soll künftig jeder Weiterbildungsassistent individuelle Schwerpunkte setzen können. | ©WoGi/stock.adobe.com

Schon im Dezember haben die Jungen Neurologen ein Positionspapier veröffentlicht, im dem es um eine größere Bandbreite bei den Weiterbildungsmöglichkeiten zum Facharzt für Neurologie geht. Seit Ende Februar können angehende Mediziner und andere Interessierte diese Forderung an die Bundesärztekammer nun auch online unterstützen

Bisher ist es für angehende Neurologen verpflichtend, während der Facharztausbildung ein Jahr in der Psychiatrie/Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie oder Psychosomatischen Medizin/Psychotherapie abzuleisten. Das soll die Petition nun ändern: Ziel der Initiatoren ist es, im Wahlpflichtjahr zusätzlich auch andere, für die neurologische Weiterbildung relevante Fächer auswählen zu können wie zum Beispiel:

  • Innere Medizin
  • Anästhesiologie/Notfallmedizin
  • Neuroradiologie
  • Neurochirurgie
  • Allgemeinmedizin
  • Neuropathologie

Dadurch soll den Weiterbildungsassistenten eine individuelle Schwerpunktsetzung und Qualifizierung in ihrer neurologischen Ausbildung ermöglicht werden.

Der Einfluss anderer Fachbereiche auf die Neurologie steigt seit Jahren

Die Jungen Neurologen begründen ihre Forderungen mit den Veränderungen, die der Fachbereich in den vergangenen 20 Jahren durchlaufen habe: So seien die Schnittstellen zwischen der Neurologie und der Psychiatrie kleiner geworden, während der Einfluss anderer Bereiche der Medizin zunehmend wichtiger geworden sei. Außerdem habe durch den demographischen Wandel die Zahl geriatrischer Patienten mit neurodegenerativen und/oder neurovaskulären Erkrankungen erheblich zugenommen – häufig in Kombination mit komplexen internistischen Grunderkrankungen.

Der Austausch mit der Psychiatrie/Psychosomatik bleibe wichtiger Bestandteil des neurologischen Arbeitens, heißt es in der Petition. Allerdings sei eine verpflichtende Rotation in diesen Fachbereich nicht mehr zeitgemäß: "Um die hohe Qualität der neurologischen Patientenversorgung langfristig zu sichern, ist es essentiell, die neurologische Weiterbildung den Entwicklungen unseres Faches anzupassen. Es ist deshalb sinnvoll, die Weiterbildungszeit auf 4 Jahre in der neurologischen Patientenversorgung (stationär/ambulant und min. 6 Monate in der neurologischen Intensivmedizin) festzusetzen. Das zusätzliche Wahlpflichtjahr sollte nicht einzig in der Psychiatrie/Psychosomatik abgeleistet werden können, sondern auch andere – für die neurologische Patientenversorgung relevante – Bereiche umfassen."

Bisher haben mehr als 1.000 Unterstützer die Petition unterschrieben allerdings wird ein Quorum von 50.000 Unterschriften benötigt, um von der Bundesärztekammer eine Stellungnahme einzuholen.

Wer die Petition unterstützen möchte, kann sie hier noch bis zum 27. Mai 2018 online unterschreiben.

Quelle: www.junge-neurologen.de

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