Ziel des Projekts ist, ein Medizinprodukt zu entwickeln, das VR-Technologien dazu nutzt, neuronale Netzwerke im Gehirn so zu modifizieren, dass chronische Schmerzen möglichst dauerhaft gelindert werden.
Leiterin des Projektes namens „ReliefVR“ ist Yevgenyia Nedilko aus dem Unternehmen „Videoreality“. Das Unternehmen ist auf VR-Anwendungen und VR-Erlebnisse spezialisiert. Wissenschaftliche Partner des Projekts sind das Zentrum für Interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS) des Uniklinikums Würzburg und der Lehrstuhl für Psychologie I der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).
„Die Patienten sollen zunächst das Gefühl haben, einen virtuellen Körper oder Avatar zu besitzen, der sich an der gleichen Position wie ihr echter Körper befindet“, schildert Nedilko. Anschließend wollen die Wissenschaftler diese Sichtweise so verändern, dass eine sogenannte außerkörperliche Erfahrung entstehen kann.



„Wir vermuten, dass auf diesem Weg eine Veränderung der Körperwahrnehmung möglich ist“, erläuterte Heike Rittner, Leiterin des ZIS. Dadurch lasse sich bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen wahrscheinlich ein Zustand erreichen, in dem der empfundene Schmerz reduziert und der schmerzfreie Bewegungsgrad erhöht sei.
„Auf dieser Basis können speziell konzipierte Bewegungsübungen einen neuen, gesunden Lernprozess auslösen“, sagte Ivo Käthner, der das Teilprojekt am Lehrstuhl für Psychologie I der JMU leitet.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt zunächst mit bis zu 200.000 Euro. Bei gutem Verlauf soll im Jahr 2023 eine klinische Machbarkeitsstudie starten.