In den nun 50 Weiterbildungsverbünden kooperieren 108 Krankenhäuser mit mehr als 400 niedergelassenen Hausärzten zusammen, um den Nachwuchs in der Allgemeinmedizin zu fördern. Laut Statistiken des Bundesarztregisters sind ungefähr 20 Prozent der niedergelassenen Hausärzte über 60 Jahre alt. Um die Lücke der aus dem aktiven Dienst ausscheidenden Mediziner zu schließen, müssten im Jahr 200 neue Ärzte hinzukommen – momentan ist es immerhin ungefähr die Hälfte. Nachhaltige Programme wie die Hausärztlichen Weiterbildungsverbünde sollen dafür sorgen, weitere Nachwuchskräfte zu rekrutieren und auszubilden.
Mit der Gründung des zusätzlichen Weiterbildungsverbundes steht nun in sämtlichen Kreisen der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf mindestens ein Verbund zur Verfügung. „Ich bin hocherfreut, dass es mit der Gründung des neuen Weiterbildungsverbundes gelungen ist, die Vorteile der Verbundweiterbildung jungen Ärztinnen und Ärzte in ganz Nordrhein flächendeckend anbieten zu können“, sagt der Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, Bernd Zimmer.
Doch was bringt den potenziellen neuen Allgemeinmedizinern ein Weiterbildungsverbund? Die Vorteile sind ein gemeinsames Curriculum, eine gesicherte Vergütung über die gesamten fünf Jahre der Weiterbildung und eine individuelle Betreuung. Um die Anforderungen an den Beruf des Allgemeinmediziners sowie die lokalen Strukturen kennen zu lernen, absolvieren die Kandidaten normalerweise drei Jahre in der Klinik und zwei Jahre bei Hausärzten in der Niederlassung.
Auswahl eines Weiterbildungsverbundes
Diese Fragen können bei der Suche und Auswahl eines geeignet Weiterbildungsverbundes helfen.
- Gibt es über die gesamte WB-Dauer von fünf Jahren einen festen Vertrag?
- Gibt es eine verbindliche Gehaltsvereinbarung für die gesamte WB-Dauer?
- Orientiert sich das Gehalt an die tariflichen Vereinbarungen für Ärzte durch den Marburger Bund?
- Wie groß ist das Spektrum des teilnehmenden Krankenhauses? Sind alternativ Rotationen in weitere Fachabteilungen geplant?
- Besteht die Möglichkeit, Teilabschnitte der WB-Ordnung in Facharztpraxen anderer Spezialisierung ambulant zu absolvieren?
- Kann der von der WB-Ordnung der jeweiligen Ärztekammer vorgesehene WB-Katalog nicht nur erlernt, sondern auch selbstständig durchgeführt werden?
- Gibt es einen Lernzielkatalog und Feedback-Gespräche?
- Werden persönliche Interessensschwerpunkte berücksichtigt?
- Gibt es einen Ansprechpartner bzw. Mentor vor Ort?
- Gibt es ein Fortbildungsangebot speziell für Ärzte in Weiterbildung in der Allgemeinmedizin? Kann dieses während der Arbeitszeit absolviert werden? Wie oft werden solche Fortbildungen angeboten? Ist das Angebot kostenlos?
Quelle: Ärztekammer Nordrhein, Junge Allgemeinmedizin Deutschland