Rueß beschäftigt sich in seiner Forschungsarbeit mit der Frage, wie sich ein bestimmtes Enzym im Körper hemmen und so das Wachstum von Tumoren aufhalten lässt. Für dieses Projekt hat der Assistenzarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg jetzt den Nachwuchspreis des Württembergischen Krebspreises 2018 bekommen. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Rueß und eine Medizinerin des Universitätsklinikums Ulm.
Wirkstoffe gegen besonders therapieresistente Tumorarten
Die wissenschaftliche Studie, für die Rueß den Preis erhielt, wurde im Mai im angesehenen Fachmagazin "Nature Medicine" veröffentlicht. Darin zeigte der Mediziner, dass neue Wirkstoffe auch für besonders therapieresistente Tumorarten wirkungsvoll sein könnten, wie zum Beispiel bei Bauchspeicheldrüsen- oder Lungenkrebs. Diese Tumore werden auch als KRAS-Tumoren bezeichnet, weil häufig eine Veränderung im sogenannten KRAS-Gen für die Tumorentstehung mit verantwortlich ist. In Vorarbeiten konnte Ruess zeigen, dass Hemmstoffe für ein Enzym, die Tyrosinphosphatase SHP2, bei diesen Tumorarten eine neue Therapieoption bieten. Das sollte jetzt auch in klinischen Studien getestet werden.
Ruess entdeckte außerdem, wie bestimmte Tumoren gegen Medikamente resistent werden – er fand auch Möglichkeiten, diese Resistenz zu überwinden. „Diese hervorragenden Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit unserer aktiven Forschung gegen den Krebs“, lobte Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universiätsklinikums Freiburg.
Der Nachwuchspreis des Württembergischen Krebspreises wird seit 2009 von der Dres. Carl Maximilian und Carl Manfred Bayer-Stiftung ausgelobt. Mit dem Preis sollen junge Medizinerinnen und Mediziner gefördert werden, die auf dem Gebiet der Krebsforschung tätig sind. Die Preise werden für Wissenschaftler unter 40 Jahren ausgeschrieben, die ihre Forschung in Württemberg durchführen oder die gebürtige Württemberger sind. Die Preise für 2018 sind mit insgesamt 55.000 Euro dotiert.
Quelle: Uniklinik Freiburg