„Die Gefäßchirurgie unterteilt sich in drei verschiedene Ansätze: konservativ, operativ und endovaskulär. Sie ist ein interdisziplinäres Fach, der Gefäßchirurg kann aber auch unabhängig von anderen Fachbereichen arbeiten. Die Gefäßchirurgie kann jede Stelle des Körpers betreffen, was eine umfangreiche Kenntnis des menschlichen Körpers verlangt. Die Ausübung kann in der Klinik, aber auch ambulant erfolgen“, führte Carola M. Wieker, Assistenzärztin an der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg, auf. Diese Kriterien zusammen machen die Gefäßchirurgie aus.
Wieker ist zudem Sprecherin des Jungen Forums der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin. Daher ist es ihr ein Anliegen, jungen Medizinern und Medizinstudenten einen Einblick in das Fach der Gefäßchirurgie zu geben.
Die verschiedenen Bereiche: Konservativ, operativ, endovaskulär
Zur konservativen Gefäßchirurgie gehören die konservativen Therapiekonzepte und Leitlinien, die medikamentöse Behandlung und die apparative Diagnostik. „Der Gefäßchirurg befundet seine CTs und MRTs selbst“, informierte Wieker.
Unter den Bereich operative Gefäßchirurgie fallen laut Wieker die Halsschlagader (Behandlung und Prophylaxe von Schlaganfällen), die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Aortenerkrankungen, Shuntchirurgie, Venenchirurgie und Mikrochirurgie. Als Beispiel zeigte Wieker ein infrarenales Aortenaneurysma, bei welchem akute Lebensgefahr besteht.
Als Endovakuläre Revolution betitelte Wieker die Optionen, die durch den ersten Endograft im Jahr 1991 ermöglicht wurden. „Durch EVAR (endovascular aneursym repair) können nun auch 95-jährige Patienten behandelt werden, da kein Bauchschnitt mehr notwendig ist“. Das Aneurysma kann durch die endovaskuläre Chirurgie auch minimal-invasiv ausgeschaltet werden. Als Innovation führte Wieker die fenestrierten Endoprothesen auf. Diese mit Fenstern versehene Prothesen wurden für spezielle Einsätze entwickelt, bei denen ein normaler Stent nicht geeignet ist.
Vita Carolina M. Wieker
aktuell:
Strebt Habilitation an;
Sprecherin und Vorsitzende Junges Forum Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin der DDG
Seit August 2011:
54 Monate Weiterbildung Gefäßchirurgie: Assistenzärztin Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, Chirurgische Klinik Universitätsklinik Heidelberg
2009 – 2011
18 Monate Weiterbildung im Common Trunk Chirurgie: Assistenzärztin Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums der RWTH Aachen
2012
Promotion
2002-2008
Studium der Humanmedizin - RWTH Aachen
Quelle: Carola M. Wieker, „Gefäße im Fokus – Einblicke in die Facharztweiterbildung Gefäßchirurgie“, Operation Karriere-Kongress Berlin, 14. November 2015.