Besonders große Aufmerksamkeit erlangte der Vortrag von Dr. Nazek Raouf zum Thema „Humanitäre Hilfe – Einsatz bei Ärzte ohne Grenzen.“ Der Vortragsraum füllte sich bis auf den letzten Sitzplatz, viele Zuhörer mussten stehen. Das zeigte, wie groß das Interesse an diesem Thema war.
Raouf sprachüber ihre eigenen Erfahrungen bei der internationalen Organisation für medizinische Nothilfe – das Publikum hörte gebannt zu, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Mit Bildern und Impressionen von ihrem Einsatz in der nordirakischen Stadt Mossul 2017, lieferte sie effektvolle Eindrücke.
Die Prinzipien von Ärzten ohne Grenzen seien vor allem die Unabhängigkeit und die Unparteilichkeit. „Wir haben eine neutrale Position in Krisengebieten“, so Raouf. Insgesamt gibt es 34.000 Mitarbeiter bei Ärzte ohne Grenzen, 60 Prozent davon sind ausgebildete Mediziner. Die basismedizinische Versorgung sowie verschiedene Ernährungsprogramme stehen im Vordergrund der Arbeit. Als aktuelles Beispiel nannte Raouf die Cholera-Epidemie im Jemen, welche eine umfassende Versorgung nötig macht.
Gesucht werden vor allem Allgemeinmediziner, aber auch über Fachärzte jeglicher Art ist die Organisation dankbar. Als eine „ganz besondere Herausforderung“ bezeichnete Raouf die Arbeit, Schwierigkeiten wie Logistikprobleme und Personalmangel seien Alltag und machten jeden Arbeitstag zu einem neuen Abenteuer.
Quelle: Dr. med. Nazek Raouf, Ärzte ohne Grenzen: "Humanitäre Hilfe - Einsatz bei Ärzte ohne Grenzen", Operation Karriere Kongress Köln, 02.12.2017.