Dr. med. Alexander Schütz vom Institut für Pathologie am Elsapark in Leipzig stellte bei seinem Vortrag das spannende Fach Pathologie vor. „Das Einsatzgebiet des Pathologen reicht vom Kopf bis zum Fuß“, sagte Schütz. Daher bezeichnet er den Pathologen als Universalisten, der keine Subspezialisierungen hat, sondern in allen Fachgebieten auf Augenhöhe kommunizieren können muss. „Das Schöne an meinem Beruf ist, dass ich 95 Prozent der Arbeit mit meinen eigenen Sinnen erledigen kann – ich bin nicht von Hightech abhängig“, erklärte Schütz. Das Hauptarbeitsgerät, welches dann doch unverzichtbar ist, ist das Mikroskop. Mit diesem erforscht der Pathologe den Mikrokosmos des menschlichen Organismus.
Die Hauptaufgabe des Pathologen ist es, anhand einer kleinen Gewebeprobe (zum Beispiel direkt aus dem OP), die beste Therapiestrategie für den Patienten abzuleiten. Dazu muss der Pathologe auf dem aktuellen Stand aller Fachrichtungen sein. „Der Pathologe ist eher der Fluglotse, kein Pilot. Wer in der ersten Reihe stehen möchte, sollte sich lieber nicht für die Laufbahn als Pathologe entscheiden. Dieser wirkt eher im Hintergrund“, sagte Schütz. Neben der Routinearbeiten seien Pathologen aber durchaus auch an der Entwicklung neuer Therapiemethoden beteiligt, was den spannenden Forschungsteil der Arbeit ausmache.
Der Arbeitsplatz des Pathologen kann an Universitätskliniken, Krankenhäusern der Maximalversorgung oder privaten Instituten liegen. Mit der „Vertikalität“ des Systems bezeichnete Schütz die Möglichkeit, zwischen Universität und Niederlassung jederzeit wechseln zu können. Als weiteren Vorteil seines Berufes nannte er die geregelten Arbeitszeiten: Da die Befunde immer bis circa 16 Uhr im Krankenhaus vorliegen müssen, endet auch dann der Arbeitstag des Pathologen.
Operation Karriere, 5. & 6.12.2014 Berlin. „Der Pathologe – Ein Universalist“, Dr. med. Alexander Schütz, Institut für Pathologie am Elsapark, Leipzig.